Friseur ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird in der Regel im dualen System, das heißt parallel im Ausbildungsbetrieb und in einer Berufsfachschule, durchgeführt. Gesetzlich sind keine bestimmten schulischen oder beruflichen Vorbildungen vorausgesetzt. Allerdings werden Bewerber mit mindestens Hauptschulabschluss bevorzugt. Spaß am Umgang mit Menschen und der Arbeit in einem Dienstleistungsberuf gehören zu den persönlichen Voraussetzungen, die ein Bewerber mitbringen sollte.
- Im ersten Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden wie die benötigten Maschinen und Geräte zu bedienen sind. Sie lernen die verschiedenen Chemikalien für die Haarbehandlungen kennen. Gleichzeitig wird ihnen hierbei der Gesundheitsschutz, insbesondere im Umgang mit Chemikalien, vermittelt. Die angehenden Friseure erfahren alles über Haar- und Kopfhautpflege und die entsprechenden Pflegemaßnahmen und –mittel. Dann folgt die Einführung in das Handwerk des Haareschneidens. Die Auszubildenden erlernen die verschiedenen Techniken und Schnittführungen und probieren sich immer wieder an Modellen.
- Im zweiten Ausbildungsjahr gestalten die Auszubildenden ihre ersten Frisuren selbstständig. Dabei werden ihnen wichtige Kenntnisse über farb- und formverändernde Haarbehandlungen vermittelt. Sie lernen, was beim Ausführen von Dauerwellen zu beachten ist. Außerdem erlernen sie die Grundlagen der Maniküre und der Gesichtspflege sowie die Gestaltung eines Make-ups nach verschiedenen Vorgaben.
- Im dritten Ausbildungsjahr werden die erworbenen Kenntnisse aus den ersten beiden Ausbildungsjahr durch praktische Anwendung vertieft. Die Ausbildung schließt mit einer Gesellenprüfung ab.
Überbetriebliche Lehrgänge im Berufsbildungszentrum ergänzen die praktische Ausbildung im Betrieb. Die Berufsschule findet an der Justus von Liebig-Schule in Vechta statt.
Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen
Nach der Ausbildung spezialisieren sich die meisten Friseure auf einen bestimmten Bereich wie Damen- oder Herrenfrisuren, eine Arbeit an anderen Institutionen wie Theater oder Film, die Perückenherstellung oder den Verkauf von Haar- und Pflegeprodukten. Dazu gibt es zahlreiche Weiterbildungsangebote wie Visagist, Farb- oder Imageberater sowie Perückenmacher. Für mehr Aufstiegsmöglichkeiten werden Zusatzausbildungen zum Fach- und Betriebswirt im Bereich Handwerkswirtschaft, Betriebsassistent oder Meisterassistent im Bereich Friseurhandwerk oder Kosmetik angeboten. Wer später einen eigenen Betrieb führen möchte, muss einen Meisterprüfung ablegen oder einen entsprechenden Abschluss einer Hochschule oder Fachschule für Technik vorweisen. Friseure mit Hochschulzugangsberechtigung können eine Hochschulausbildung zum Maskenbildner oder zum Bühnen- und Kostümbildner absolvieren.